Was ist Tequila?
Spirituose aus der blauen Weberagave
Tequila ist neben Mezcal die Nationalspirituose Mexikos und stammt wie sein großer Bruder auch von der Agave. Für Tequila sind die rechtlichen Bedingungen allerdings strenger als für Mezcal, von welchem sich der Tequila im Laufe der Zeit herausentwickelte und zur eigenständigen Spirituosen-Kategorie wurde.
- Rechtliches zu Tequila
- Unterschied zwischen Mixto und 100 % Agave Tequila
- Klassifizierung von Tequila nach Reifedauer
- Unser Fazit
Rechtliches zu Tequila
Das Wichtigste zuerst: Tequila ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung! Das bedeutet, dass Tequila nur in Mexiko produziert werden darf und das nur auf eine bestimmte vorgegebene Art und Weise. So muss Tequila vom sogenannten Herz der blauen Weberagave stammen und darf nur in den fünf Bundesstaaten Jalisco, Nayarit, Michoacán, Guanajuato und Tamaulipas hergestellt werden. Demnach ist jeder Tequila, egal ob Mixto oder 100 % Agave "original mexikanischer Tequila". Wird die Spirituose zwar mit derselben Herstellungsmethode, aber außerhalb dieser geschützten Region gewonnen, so darf sie sich nicht Tequila nennen, sondern Spirituose auf Agavenbasis. Der Agaven-Brand ist in seiner Aromatik äußerst vielfältig und kann sehr rau und intensiv-aromatisch, als auch elegant und sanft sein. Der Alkoholgehalt liegt in der Regel zwischen 38 und 40 Volumenprozent.
Unterschied zwischen Mixto und 100 % Agave Tequila
Generell gibt es bei den Agavenspirituosen zwei verschiedene Qualitätsstufen, nämlich 100 % Agave und Mixto. Letzteres muss nur mindestens 51 % seines Alkohols von der Agave beziehen und kann für die restlichen 49 % andere Zuckerarten wie Rohrzucker verwenden, was den natürlichen Agavengeschmack beeinträchtigt. Zudem muss Mixto Tequila nicht mal zwingend in Mexiko in Flaschen abgefüllt werden, sondern kann mit Tanks verschifft werden und erst im Zielland abgefüllt werden. Im Gegensatz dazu steht der 100 % Agave Tequila, welcher seinen gesamten Alkohol vom Fruchtzucker der blauen Weberagave bezieht und dadurch einen unverfälschten Geschmack hat. Diese Kategorie muss direkt in der Brennerei abgefüllt werden und ist demnach die hochwertige und zu bevorzugende Variante.
Klassifizierung von Tequila nach Reifedauer
- Blanco Tequila (auch Silver oder Plata): Klarer, durchsichtiger Tequila, der entweder ungelagert nach der Destillation in Flaschen abgefüllt wird oder sogar noch bis zu zwei Monaten im Fass gelagert werden darf. Sein Geschmack ist unverfälscht und so schmeckt man die fruchtigen, erdigen Note der Agave sehr gut heraus.
Die Spiritales Blanco-Empfehlung: Casamigos Blanco
- Gold (auch Joven oder Oro): Eine Mischung aus ungereiftem Blanco und gereiften Tequila wie zum Beispiel Reposado, Añejo oder sogar Extra-Añejo. Oft kommen hier Zusatzstoffe (z.B. Zuckercouleur, natürliche Eichenholzextrakte, Glycerin oder Zuckersirup) zum Einsatz, um das Endprodukt zu glätten. Bis zu 1 % seines Volumens können diese jeder Tequila-Klasse hinzugefügt werden, ohne, dass der Hersteller das erwähnen muss. Meist ist diese Kategorie ein Mixto-Tequila.
Die Spiritales Gold-Empfehlung: Camino Real Gold
- Reposado (oder Aged): Diese Kategorie lagerte schon mindestens zwei Monate, aber weniger als ein Jahr im Eichenfass und nahm dadurch schon einige Aromen vom Holzfass an. Die Farbe ist gold-gelb und der Geschmack bereits etwas milder, als bei ungelagertem Tequila. Reposados können als der perfekte Mittelweg zwischen Blanco und Añejo angesehen werden.
Die Spiritales Reposado-Empfehlung: KAH Reposado
- Añejo (oder Extra-Aged): Tequila, der zwischen einem und drei Jahre im Fass, welches ein Fassungsvermögen von 600 Litern nicht überschreitet, lagerte, darf sich schließlich als Añejo bezeichnen. Solche Tequilas strahlen bereits in kräftiger gold-brauner Farbe und bestechen mit ihren Karamell-, Vanille- und Holznoten.
Die Spiritales Añejo-Empfehlung: Don Julio Añejo
- Extra-Añejo (oder Ultra-Aged): Diese Kategorie wurde erst 2006 von den Behörden eingeführt und besagt, dass Tequila hierfür mehr als drei Jahre im Eichenfass gelagert werden muss. Diese Abfüllungen sind eher selten und dafür umso teurer. Die Agavennoten stehen hier nicht mehr zwingend im Vordergrund, dafür sind kräftige Vanille-, Karamell- und Eichenaromen umso präsenter.
- Cristalino: Noch jünger ist die noch inoffizielle Kategorie der Cristalino Tequilas. Diese sind gelagerte Varianten, oft Añejos, deren Farbpigmente mittels Aktivkohlefiltration entzogen wurden. So erstrahlt gelagerter Tequila im Gewand eines ungelagerten Tequilas, klar und ohne Farbe, dafür mit dem vielfältigen Geschmacksprofil eines Añejos oder sogar Extra-Añejos.
Unser Fazit
Wie man sieht, steckt hinter Tequila mehr als nur ein Salz-Zitronen-Shot. Die Spirituose wird in einem jahrelangem Prozess liebevoll hergestellt, denn die Agaven wachsen im Optimalfall bis zu zehn Jahre, um anschließend händisch geerntet zu werden. Deswegen empfehlen wir vom Spiritales-Team für den puren Genuss, auf hochwertigen 100 % Agave Tequila, wie zum Beispiel den Patrón Tequila zu setzen. Willst du allerdings Cocktails mixen, so kann man aber auch gut und gerne Mixto Tequilas, wie den Olmeca Silver, verwenden. ¡Salud!
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